Vom Deutschlernen zum Bierbrauen in Deutschland25. Juli 2019
Sol aus Korea, ein ehemaliger Schüler am Humboldt-Institut in Konstanz, beginnt im August eine Ausbildung zum Bierbrauer in Deutschland. In diesem kurzen Interview beschreibt er uns, wie es dazu kam.
Wann hast du angefangen Deutsch zu lernen?
Im Oktober 2018 habe ich angefangen Deutsch zu lernen. Von Januar bis Juni 2019 habe ich Deutsch in Konstanz gelernt – natürlich am Humboldt-Institut – und habe dort das Niveau C1 erreicht.
Wie und wann hast du deine Liebe zum Bier entdeckt?
Bei meinem ersten Besuch in Deutschland im Jahr 2014. Ich war in Füssen und habe dort mein erstes deutsches Bier getrunken. Ich war schockiert! Es war kein Bier für mich, sondern etwas Heiliges. Diese Erfahrung hat mich gleichzeitig gefreut und auch traurig gemacht, da man in Südkorea kein solch leckeres Bier finden kann. Ich habe mir sofort gesagt, dass jede Nation und jeder Mensch das Recht hat, leckeres Bier zu trinken. Nach diesem Erlebnis habe ich in Südkorea als Kellner bei der Amazing Brewing Company in Seoul gearbeitet und viel über die Braukunst gelernt. Leider war es für mich nicht möglich dort eine Ausbildung zu beginnen. In 2017 habe ich einen Lehrgang zum Biersommelier gemacht und auch bestanden. Mein Interesse am Bier ist also stets gewachsen.
Hast du eine Lieblingssorte oder ein Lieblingsbier?
Meine Lieblingsbiersorte ist Pils. (Hinweis: Pils ist die meist getrunkene Biersorte in Deutschland.)
Hast du ein deutsches Lieblingswort?
Ja, „vielleicht“ und „Katastrophe“ sind meine Lieblingswörter.
Was sagst du zum deutschen Essen?
Es fehlt eindeutig die Schärfe 🙂
Was hast du vor deinem ersten Aufenthalt über Deutschland gedacht?
Ich dachte, dass die Deutschen eher kalt sind. Tatsächlich sind sie aber sehr herzlich und wirklich hilfsbereit!
Bier und Südkorea?
In Südkorea ist deutsches Bier die Nr. 1!
Wie hieß dein erstes selbst gebrautes Bier?
Das habe ich in Südkorea mit einem Kollegen gebraut. Ich habe es „Ich muss darüber nachdenken“ genannt. Warum? Es war das erste, was mir eingefallen ist.
Wie heißt dann dein nächstes Selbstgebrautes?
Es wird „Katastrophe“ heißen.
Was hast du vor deiner Bierleidenschaft gemacht?
Ich war Koreanischlehrer.
Hat dir bei Humboldt etwas besonders gefallen?
Die Stimmung im Unterricht und dass wir auch viele praktische Dinge gelernt haben, beispielsweise wie man einen Lebenslauf schreibt.
Was ist die größte Hürde beim Deutschlernen?
Die n-Deklination. [Erklärung: Einige Nomen im Deutschen werden nach einem besonderen Muster dekliniert. Sie haben im Akkusativ, im Dativ, im Genitiv und im Plural die Endung -(e)n. Deshalb heißt diese Form der Deklination n-Deklination.]
Vielen Dank für das Interview! Sol wird ab dem 1. August seine Ausbildung in einer Brauerei bei Hannover beginnen. Wir wünschen ihm viel Erfolg bei seiner Ausbildung!